In Irdning am Fuße des Grimming wächst er – der Roggen aus der Heimat. Auf einer Fläche von 2 ha baut Franz Neuper mit viel Herzblut regionalen Roggen an, aus dem er hochqualitatives Mehl erzeugt, das unter der Marke „Ennstal Mehl“ vertrieben wird. In diesem Blogbeitrag erfährst Du u.a. welche Vision hinter dieser besonderen Geschäftsidee steckt:
Der letzte Schritt zum völlig regionalen Produkt…
Steirerkrapfen sind eine Tradition und ein Stücken Heimat für die Bewohner des Ennstals. Milch von den heimischen Kühen, Salz aus dem Bergwerk in Altaussee, würziger Steirerkäse, selbstproduziert von den Sennerinnen der Region… Die einzige Zutat, die bislang noch fehlte, um den Steirerkrapfen zu einem völlig regionalen Produkt zu machen, war das Roggenmehl. Eine Idee, die Franz Neuper nicht mehr losließ, ehe er schließlich vor 8 Jahren mit dem Roggenanbau startete.
Nach seiner Matura an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein begann Franz in der Forschungsanstalt in Gumpenstein zu arbeiten, wo er sich speziell mit der Reproduktion von alten Saatgutsorten befasste. Sein damaliger Chef war es auch, der ihn zu seinem Vorhaben ermutigte. Aller Anfang ist schwer und so sind Geduld und Herzblut gefordert, um im Ennstal eine ertragreiche Roggenernte einzufahren. Doch Franz Neuper ist im wahrsten Sinne des Wortes die Aussaat aufgegangen: Mittlerweile produziert er 5 bis 6 Tonnen Roggenmehl pro Jahr.
Die Marke „Ennstal Mehl“
In Kooperation mit der Landmarkt KG wurde die Marke „Ennstal Mehl“ ins Leben gerufen. Neben Franz Neuper hat sich auch noch Martin Lackner angeschlossen, der in der Region Dinkel anbaut. Verkauft wird das Mehl in den Sparmärkten der Region sowie in vielen Bauern- und Hofläden, wie beispielsweise im Hofladen der Familie Rudorfer.
Diese Mühle auf dem Bild ist das Herzstück. Sie stammt aus Osttirol, wurde handgefertigt und vermahlt etwa 40 kg in der Stunde.
Der Weg vom Korn bis zum fertigen Produkt
Wolltest Du schon immer einmal wissen, welche Arbeitsschritte notwendig sind, bis das Mehl verpackt im Regal steht?
Ende September/ Anfang Oktober wird der Winterroggen gesät, ehe Ende Juli/Anfang August dann die Ernte erfolgt. Mit dem Mähdrescher wird das Getreide zunächst gedroschen, anschließend getrocknet und mit einer Mühle geputzt und von Schmutz und Staub befreit. Diese „reine Ware“ wird anschließend verpackt und in Getreideform gelagert, da somit eine längere Haltbarkeit verzeichnet werden kann. Je nach Auftrag mahlt Franz schließlich das Korn zu frischem Mehl, welches etwa ½ bis 1 Jahr haltbar ist.
Gute Speisen benötigen ein gutes Mehl
Rezept für Käsestangerl aus dem LFI der Landwirtschaftskammer Steiermark
Doch nicht nur für die bekannten Steirerkrapfen eignet sich das Ennstal Mehl, auch für diverse andere Gerichte, wie Brote oder Lebkuchen, kann es optimal eingesetzt werden:
Zutaten
- 500g Weizenmehl und 500g Roggenmehl T960
- Ca 0,6l Milch
- 40g Germ
- 15g Salz
- 80g Butter
- 1 Ei zum Bestreichen
- Kümmel
- Geriebener Käse
Zubereitung:
Beide Mehle in eine Schüssel geben, Germ einbröseln oder ein Dampfl bereiten. Salz, zerlassene Butter und lauwarme Milch zum Mehl geben und alles zu einem mittelfesten Teig verarbeiten. Den Teig gut durchkneten und an einem warmen Ort rasten lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat. Stangerl formen und auf einem Backblech noch einmal 15 Minuten aufgehen lassen. Anschließend die Stangerl mit verquirltem Ei bestreichen, mit Käse und Kümmel bestreuen und für ca 20 Minuten bei 210°C backen.