In der Geschichte Schladmings spielte der Bergbau über Jahrhunderte hinweg die zentrale Rolle. Zwischen 1300 und 1500 erreichte er seine Blütezeit. Nach einigen Aufs und Abs wurde er am Ende des 19. Jahrhunderts eingestellt. Geblieben sind viele Geschichten, Mythen und Sagen. Aber auch Handfestes und Sichtbares wie Bergbaustollen oder wertvolle Relikte in zwei sehenswerten Museen. Wie haben die Bergknappen einst gelebt? Wie haben sie gearbeitet? Nach welchen Schätzen haben sie in den Schladminger Tauern gesucht und gegraben? Wie haben sie diese gefunden, transportiert und veredelt? Fragen über Fragen zu einer längst vergangenen Zeit, die die Entwicklung der Region rund um Schladming maßgeblich geprägt hat. Viele Antworten darauf erhältst Du im hinteren Obertal. Dort kannst Du sogar ein altes Silberbergwerk von innen entdecken.
Trau Dich in den geheimnisvollen Annastollen!
Der Annastollen im Bromriesen-Bergbau eröffnet Dir die Möglichkeit, im Inneren eines Berges viel über das Arbeitsleben der Bergknappen zu erfahren. Aus Sicherheitsgründen wirst Du von einem ausgebildeten Stollenführer fachkundig begleitet. Bevor Du in die „Welt unter Tage“ eintrittst, bekommst Du Helm, Schutzjacke und Lampe. Auf dem Weg ins Innere des Berges findest Du schon nach einigen Metern deutlich sichtbare Spuren einstiger Abbaumethoden wie Feuersetzen, Meißeln oder Sprengen. Über Leitern gelangst Du in höher gelegene Stollenteile. Hier bekommst Du ein gutes Gespür dafür, wie hart die tägliche Arbeit der Bergknappen gewesen sein muss. Wer besonders mutig ist, wählt den Stollen-Ausstieg durch den Luftschacht. Dieser ist eng und nur auf allen Vieren vorwärts kriechend zu bewältigen. Aber, keine Angst! Es gibt alternativ auch eine einfache Ausstiegsvariante.
Entdecke das Nickelmuseum im restaurierten Schmelzofen!
Unweit des Annastollens ist der Nickelschmelzofen in Hopfriesen die einzige erhalten gebliebene Ruine einer Schmelzanlage für Nichteisenmetalle in den Ostalpen. Er wurde 1840 erbaut und 160 Jahre später mit viel Liebe zum Detail restauriert. Hier kannst Du den Weg der Erzverarbeitung an einem Originalschauplatz kennenlernen. Der Nickelschmelzofen ist heute ein kleines, feines Museum, das im Zeichen der Verarbeitung und Verwendung des Metalls Nickel steht. „Nebenschauplätze“ wie das Pochwerk am Giglachbach, in dem das Roherz zerkleinert wurde, oder die Kohlstatt, in der die für die Erzröstung notwendige Holzkohle erzeugt wurde, runden des Museumserlebnis in Hopfriesen ab. Geöffnet ist es im Sommer jeweils am Mittwoch- und Freitagvormittag.
Erfahre mehr über das Knappenleben im Stadtmuseum Schladming!
Das im Jahr 1661 erbaute Bruderladenhaus in Schladming war ein wichtiger Ort der Begegnung für Menschen, die damals im Bergbau aktiv waren. Heute vermittelt Dir das darin untergebrachte Stadtmuseum Hochinteressantes über die Entwicklung des Ortes von einer Bergbau-Hochburg zu einer pulsierenden Tourismus-Bergstadt. Ein beträchtlicher Teil davon ist den Erbauern des Gebäudes, den Bergknappen, gewidmet. Ihrem gefährlichen Beruf. Ihren Werkzeugen. Ihrem Zusammenleben. Im Bruderladenhaus wurden verunfallte Bergleute gepflegt und konnten sich wieder aufrappeln. Auch Waisen oder Witwen verunglückter Knappen fanden Zuflucht in dieser sozialen Einrichtung.
Schon gewusst …?
Einige markante Ereignisse in der Schladminger Bergbaugeschichte
13. Jahrhundert:
Bedeutende Silbervorkommen werden in den Schladminger Tauern entdeckt
1304:
Herzogin Elisabeth verleiht den Schladminger Bergleuten besondere Rechte
1408:
Bergrichter Leonhard Egkelzain verfasst mit seinen Räten den legendären Schladminger Bergbrief
1525:
Aufgrund der Bauern- und Knappenaufstände und der Zerstörung der Stadt kommt der Bergbau zum Erliegen
Es folgen viele Jahrzehnte der „versuchten Wiederbelebung“ des Bergbaus mit Hilfe von vorwiegend deutschen Investoren
Anfang 18. Jahrhundert:
Erliegen des Silberbergbaues
1746-1818:
Kobaltbergbau
1832-1875:
Nickelbergbau