Katharina Zeiler
Was waren Deine Beweggründe im Tourismus zu arbeiten, warum hast Du Dich dafür entschieden?
Tourismus im Allgemeinen und im Besonderen die Gastronomie war für mich schon immer eine Branche, in der ich arbeiten wollte. Da ein Großteil meiner Familie im Tourismus arbeitet, bekam ich viel Hilfe und Unterstützung als ich das Kaffeehaus Kaffeerina in Öblarn eröffnete. Das Besondere daran ist für mich, einen Ort schaffen zu können, an dem Menschen gerne ihre kostbare und in der heutigen Zeit oft gestresste Freizeit verbringen möchten.
Was zeichnet die Region Schladming-Dachstein für Dich aus?
Was mir persönlich im Ennstal sehr wichtig ist, ist der tiefe Bezug zur Landwirtschaft und das Schätzen des Handwerks und der Tradition. Und genau das ist der Grund warum viele junge Erwachsene nach dem Studium oder der Schulausbildung wieder in Ennstal zurückkommen denke ich. Wenn man in den Bergen aufwächst, kann man halt nicht ohne. Und der Zusammenhalt, auch den die Gäste mir entgegenbringen, ist bei uns schon einzigartig.
Unsere Tourismusregion braucht Menschen, die an sich glauben: In welchen Lebensbereichen oder Situationen hast du ganz fest an Dich geglaubt?
Da ich in Graz zur Schule ging und dort viele coole und neuartige Kaffeehäuser entdeckte war ich mir sicher, dass sowas auch im Ennstal funktionieren kann. Somit findet man auf meiner Karte Getränke und Speisen, die so für Öblarn neuartig waren. Als dann zwei ältere Damen bei mir, ohne in die Karte zu sehen, einen „Giuseppe“ und einen Chai Latte bestellten, wusste ich, mein Konzept kommt an.
Was waren Deine Beweggründe Dich in Öblarn selbstständig zu machen und nicht wo anders? (z.B. in der Salzburger Innenstadt)
Da ich mich in verschiedenen Vereinen und bei verschiedenen Veranstaltungen in Öblarn engagiert habe, findet man schon in seiner Jugend einen Zusammenhalt, der in so kleinen Orten, glaube ich einzigartig ist. Somit war die Freude groß, als man hörte, dass eine Öblarnerin nun im Ort etwas Neues schafft. Da ich über den Tellerrand Öblarns blicken und Erfahrungen im Ausland sammeln durfte, ist für mich das Nachhause-Kommen natürlich doppelt so wertvoll.
Welche Chancen und Perspektiven liefert der Tourismus Deiner Meinung nach in unserer Region?
Die Kleinstrukturierung der Landwirtschaft, die wir auch im Tourismus finden, ermöglicht es uns, unsere Werte, die wir schon von vielen Generationen vor uns mitbekommen haben, nicht nur an nächste Generationen, sondern auch an Touristen weiterzugeben. Nachhaltigkeit, Zusammenhalt und den Respekt vor der Natur sind diese Werte, die das Zusammenspiel mit Einheimischen und dem Tourismus meiner Meinung nach in unserer Region so einzigartig machen.
Welche Ziele setzt Du Dir für die nächsten zwei Jahre?
Ein großes Ziel ist es, meine Freude für die Gastronomie weiterzugeben und auch andere Menschen zu ermutigen, kreativ zu sein und sich für die Gastronomie zu interessieren. Besonders gefreut hat mich vor Kurzem ein Gespräch mit einem Vater, der zu mir kam und mir erzählte, dass seine kleine Tochter durch Kaffeerina später auch mal Kellnerin werden möchte.
Welchen Tipp hast Du für junge Erwachsene, die sich auch den Traum von der Selbstständigkeit erfüllen möchten?
Ich glaube die zwei wichtigsten Eigenschaften sind Naivität und ein „Dickschädel“. Man muss von seiner Idee überzeugt sein und viel Freude daran haben. Seine eigenen Werte an Gäste bzw. Kunden weitergeben zu können und ein gutes Feedback zurückzubekommen ist das größte Ziel, das man in einem Beruf erreichen kann.