Evangelische Kirche in Ramsau Ort
7 BewertungenRamsau am Dachstein
Die Kirche ist im neuromanischem Stil mit einem klassischen Kreuzgrundriss erbaut. Das Längsschiff misst 39 m, das Querschiff 24,5 m. Der Kirchturm ist 42 m hoch und muss auf 9 m lange Holzpiloten gegründet werden, um auf dem lockeren Schwemmlanduntergrund die notwendige Standfestigkeit zu erreichen. Die aufwändige Fundamentierung der gesamten Kirche, die von Anfang an die Baukosten wesentlich erhöht, ist nur eine von vielen Schwierigkeiten, die die kleine, damals rein bäuerliche Ramsauer Pfarrgemeinde mit Wagemut und Opferbereitschaft bewältigen muss.
Das Steinmaterial für den Kirchbau wird in der Kramllahn in der Ramsau gebrochen, dort behauen und im Winter in Robotarbeit mit Ochsenschlitten zum Bauplatz geschafft. Dieser Stein ist für seine Härte bekannt und wurde auch für die Ramsauer Mühlsteine verwendet. Die Maurer und Steinmetze sind zum Teil Italiener, die ihre Arbeit im Frühjahr aufnehmen und im Herbst wieder gehen.
Ihr besonderes Gepräge erhält die Kirche innen durch ihre Emporen, die zur Gänze aus Holz gefertigt sind, das von den Bauern unentgeltlich zur Verfügung gestellt wird. Der Altar zeigt das Bild des Gekreuzigten (nach Rubens), die Altarseitenbilder stellen die Apostel Johannes und Paulus dar, die Orgel ist ein Werk Hopfwiesers aus Graz. Viele Teile der Ausstattung der Kirche wie Altarbild, Taufstein, Fenster und Glocken werden vor allem durch Spenden finanziert. Die drei großen Bochumer Gussstahlglocken müssen durch den Rössinggraben in die Ramsau transportiert werden, da die Straße von Schladming in die Ramsau erst später ausgebaut wird.
Die große Hilfe des Gustav-Adolf-Vereins, der Fleiß und die finanziellen Opfer der 1300 Seelen zählenden Gemeinde ermöglichen es schließlich, die schöne Kirche mit ihren 750 Sitzplätzen nach rund siebenjähriger Bauzeit fertigzustellen. Am 15. August 1895 ist der große Tag gekommen, an dem die Ramsauer Evangelischen in feierlichem Zug in ihre Kirche einziehen können - zum Lobe und zur Ehre Gottes! In bleibender Dankbarkeit und Anerkennung sei aller gedacht, die in kargerer Zeit als der heutigen zum Gelingen des großen Kirchenbauwerks beigetragen haben.
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